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Autonomie von Kommunen

Die Natur hat die Biosphäre in autonomen Zellen mit internalisierten (in jeder Zelle enthaltenen) Subsistenzfunktionen nachhaltig organisiert und erhalten. Wenn sich weitere Zellen angelagert haben, haben diese bei übergreifenden Aufgaben kooperiert. Diese Entwicklung ist durch die an das Vorkommen von Wasser gebundenen Stoff- und Wasserkreisläufe möglich geworden. Eine solche Struktur kann und muss auch in der menschlichen Gesellschaft abgebildet werden, und zwar in kleinen integrierten Kreislaufwirtschaften auf lokaler Ebene.

Nahrung und Energie werden auf den kommunalen Flächen produziert und verbraucht, Abwasser und Abfälle, besonders Fäkalien, werden als Ressourcen in der Fläche gehalten. Dazu gehört vor allem, dass die Fläche der Kommunen durch geeignete Vegetationsstrukturen und -pflege ihre funktionalen Aufgaben wahr­nehmen kann, vorrangig die kommunale Aufrechterhaltung der Wasserkreisläufe, die Klimaverbesserung und die Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit.

Über die Subsistenz hinaus kann die Autonomie sich auch auf andere Dienste und Produkte ausdehnen, ohne dass die Bürger Einbußen hinnehmen müssen. Ihre Lebensqualität könnte sich sogar signifikant verbessern. Das Ausmaß und die Art der Autonomie über die Subsistenz hinaus liegt in der Entscheidung der Bürger, die ihre integrierte Ressourcenwirtschaft selbst aufbauen und betreiben. Dazu müssen sie die Gelegenheit zu einer fachübergreifenden und integrativen Ausbildung bekommen. Diese wird sie erst befähigen, eine auf Kompetenz und Verantwortung aufgebaute Selbstverwaltung zu entwickeln.

Zu übergreifenden Aufgaben, z.B. für die Energieversorgung, können sich auch mehrere Kommunen zusammenschließen. Es liegt aber im Wesen der Kreislauf­wirtschaft, dass kommunenübergreifende Zusammenhänge nur da hergestellt werden, wo sie aus Nachhaltigkeitsgründen erforderlich sind.

Mit zunehmender Autonomie verringert sich z.B. auch das Transportaufkommen, mit dem derzeit Lebensmittel, aber auch viele andere Produkte aufgrund von Subven­tionen oder aus anderen Gründen in der Welt hin und her bewegt werden. Tun wir das weiter so, wird uns die Natur nicht nachhaltig tragen.

Autarke oder teilautarke Kommunen können flexibler auf großräumige Krisen reagieren. Die Balance zwischen kommunaler Autonomie und Staatsabhängigkeit wird zu einem wesentlichen Bestandteil von regionaler und staatlicher Politik.