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Ulrich Jochimsen, Wiesbaden
Prof. Dr. Hans H. Rupp, Mainz
Dr.-Ing. Eike Schwarz, Bonn
Die Energiebox
Eine energiesparende,
wirtschaftliche und krisenfeste
Wärme- und Elektrizitätsversorgung
für Haushalt und Kleinverbrauch
Studie im Auftrag des Hessischen Ministerpräsidenten
Wiesbaden, Juni 1978
Gesamtherstellung: Walter Dorn KG., Druck- und Verlagshaus, Hannover
Vorwort
Politik und Öffentlichkeit sind sich erst seit wenigen Jahren bewußt, daß Energie und Rohstoffe in Zukunft sparsamer und verantwortungsvoller genutzt werden müssen. Sie gehören mit zu den Grundelementen einer jeden Zivilisation und sind damit für ein im Verhältnis zu seinem Bedarf relativ armem Land wie der Bundesrepublik Deutschland von großer Bedeutung.
Angesichts der vielfältigen schon vorhandenen Umorientierungsprobleme in der Wirtschaft kommt es im Energiebereich entscheidend darauf an, den Übergang vom gegenwärtig noch herrschenden Energieüberfluß in den schon für die 2. Hälfte der 80er Jahre prognostizierten Energiemangel so rechtzeitig einzuleiten, daß die hiervon ausgehenden zusätzlichen Belastungen für das Wirtschaftssystem so gering wie möglich ausfallen.
Die vorliegende Studie stellt hierzu einen interessanten Weg zur Diskussion: Kein weiterer Ausbau der bisherigen Zentralisierung in der Elektrizitätsversorgung, sondern Ergänzung der Großkraftwerke durch dezentral angelegte Kleinheizkraftwerke („Energiebox"), die zusätzlich auch noch mit Wärmepumpen ausgerüstet sein können.
Dieses Konzept ist - wenn die Energiebox erst einmal in Großserie produziert wird - schon bei den heutigen Energiepreisen konkurrenzfähig. Gesamtwirtschaftlich gesehen ist es wegen der je nach Ausstattung der Energiebox 40-50 %igen Einsparung an Primärenergie geeignet, einen Beitrag zur Entkopplung des engen Zusammenhangs zwischen Energieverbrauch und Bruttosozialprodukt zu leisten und die Importabhängigkeit von Öl und Gas zu verringern. Zugleich wird durch die Dezentralisation die Versorgungssicherheit mit Elektrizität und Wärme erhöht. Ein jeder, der sich die Abhängigkeit unserer modernen Zivilisation insbesondere von der immerwährenden Verfügbarkeit von Elektrizität bewußt gemacht hat, wird dies für notwendig erachten.
Darüber hinaus bedeutet das hier vorgestellte Konzept eine Entlastung in der gegenwärtigen Situation um die Kernenergie: einerseits eine Verminderung des Zubaus neuer Großkraftwerke, andererseits ein Offenhalten der Option der nuklearen Vergasung oder Verflüssigung heimischer Kohle.
Besonders hervorzuheben ist, daß dezentrale Energietechnologien ein Mittel darstellen, dem einzelnen Staatsbürger wieder ein Stück individuellen Gestaltungsraums zurückzugeben und ihn so von den ihn umgebenden Großorganisationen des Staates und der Wirtschaft unabhängiger zu machen. Nur so läßt sich letztlich die Lebenswirklichkeit in unseren modernen Demokratien wieder mit den in der Verfassung niedergelegten Grundrechten in Übereinstimmung bringen.
Politisch sind die Voraussetzungen zur Einführung der neuen dezentralen Energietechnologien dadurch zu schaffen, daß das noch aus dem Jahre 1935 stammende „Gesetz zur Förderung der Energiewirtschaft" durch ein neues „Energiegesetz" abgelöst wird.
Inhaltsübersicht
Vorwort
1 Die heutige Wärme- und Elektrizitätsversorgung
2 Die Energiebox
2.1 Die Energiebox als Kleinheizkraftwerk
2.2 Die Energiebox mit integrierter Wärmepumpe
2.3 Die Energiebox im Verbund mit dem Elektrizitätsnetz
3 Die Wirtschaftlichkeit der Energiebox
3.1 Die Energiebox aus einzelwirtschaftlicher Sicht
3.2 Die Energiebox aus gesamtwirtschaftlicher Sicht
4 Die Elektrizitätsversorgung im Krisenfall
5 Energiebox und Ordnungspolitik
6 Vorschläge zur beschleunigten Einführung der Energiebox
ANHANG zur Studie DIE ENERGIEBOX
Anhang 1: Energieflüsse der Energiebox (ohne Wärmepumpe)
Anhang 2: Energieeinsparung durch Wärme-Kraft-Kopplung
Anhang 3: Energieflüsse der Energiebox (mit Wärmepumpe)
Anhang 4: Daten zur Einzelwirtschaftlichkeit der Energiebox
Anhang 5: Energieverbrauch einiger Wärmeversorgungsverfahren
Anhang 6: Daten zum gesamtwirtschaftlichen Potential der Energiebox
Anhang 7: Einige Überlegungen zur Parallelfahrgebühr, zur Reservehaltung und zum
Abnahmepreis bei Eigenanlagen
Anhang 8: Literaturverzeichnis
Anhang 9: Abkürzungsverzeichnis