Die Funktion der Landschaft und die Nachhaltigkeit der Landnutzung kann nach den im Forschungsprojekt "Stör-Einzugsgebiet" entwickelten Ansätzen bewertet und verbessert werden. Es handelt sich um einen integrativen Systemansatz auf der thermodynamischen Basis des dissipativen Wasserhaushaltes. Aufgabe des "Systeminstituts Aqua Terra" (kurz "Systeminstitut") ist die Darstellung der gesellschaftlichen Notwendigkeit dieses Ansatzes. Übergeordnete Zielsetzung ist die Erarbeitung eines wissenschaftlichen und technischen Konzeptes für die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft (themenorientiertes System-Institut).

Im Systeminstitut sollen innovative Verfahren, Technologien und marktfähige Produkte entwickelt werden. Grundaufgabe ist die Optimierung der Schnittstellen (z.B. zwischen Landschaft und Gesellschaft oder zwischen Wasser- und Energiewirtschaft), die neuartige Integration technischer Strukturen in die Natur nach funktionalen Kriterien und ihre Bewertung im Kontext des "Systems Natur". Die zu entwickelnden dezentralen Lösungen sind insbesondere auch für strukturschwache Regionen (z.B. Gebiete der Osterweiterung, Entwicklungsländer) geeignet. Es sollen auch Demonstrationsanlagen entstehen.

Als wissenschaftliches Leitkonzept für die Bewertung der Landschaftsfunktion und für die funktionale Entwicklung der Schnittstelle Landschaft-Gesellschaft soll in den durchzuführenden Projekten das Energie-Transport-Reaktions (ETR) Modell (Ripl 1992, Ripl 1995) verwendet werden. Das ETR-Modell erfüllt das wissenschaftstheoretische Kriterium der Falsifizierbarkeit sensu Popper, ist jedoch durch bisherige Forschung und Diskussion nicht falsifiziert, sondern eher bestätigt worden. Im ETR-Modell wird ein ökosystemarer Wirkungsgrad (chemischer, thermischer Wirkungsgrad) für die Bewertung der Funktionalität der Landschaft verwendet (Ripl et al. 1996, Hildmann 1999, Ripl & Wolter 2002). Er bildet nicht nur die Funktionalität der Natur ab, sondern auch, inwieweit eine intelligente Kopplung verschiedener Module die menschliche Landbewirtschaftung nachhaltig macht. Funktionalität äußert sich danach in verringerten Stoffverlusten, welche auch die der Landschaft nachgeordneten Gewässer verbessert, und in einem besseren Temperaturausgleich durch Verdunstung und Kondensation.

   
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